Was ist Most
Als Most (lat. mustum) wird allgemein durch Keltern (Pressen) gewonnener Fruchtsaft bezeichnet. Most wird je nach verwendeten Früchten unterschieden, zum Beispiel Traubenmost (z. B. als Vorstufe zum Wein) oder Apfelmost.
In Bayern, Baden-Württemberg sowie in Oberösterreich (dort auch als „Landessäure“ bezeichnet) wird traditionell der Most meist aus den so genannten Mostbirnen mit einer Beimengung von Äpfeln, teils auch von Quitten und den Früchten des Speierlingbaumes gekeltert und vergoren. Er kann jedoch auch nur aus Äpfeln oder Birnen bestehen (Apfel- oder Birnenwein). Unter Süßmost versteht man den frisch gepressten, unvergorenen Apfel- oder Birnensaft.
In der Schweiz, in Liechtenstein, in Vorarlberg, in Oberösterreich, im niederösterreichischen Mostviertel, in Kärnten, in Teilen der Steiermark sowie in Süddeutschland versteht man unter Most gefilterten oder ungefilterten Apfelwein („sauerer Most“).
Süßmost hingegen wird dort der frisch gepresste und unvergorene Apfelsaft genannt.
In Wien und anderen österreichischen Weinanbaugebieten versteht man unter Most den süßen unvergorenen Traubensaft.
Nach seiner Apfelproduktion und der Verwendung dieser Äpfel wird das südwestliche Viertel von Niederösterreich Mostviertel genannt. Dasselbe gilt für den Schweizer Kanton Thurgau, der lokal als Mostindien bezeichnet wird. Im Passauer Land gibt es ebenfalls noch viele traditionelle Mostbauern.
Aus einer Ortschronik aus dem Ende des 19. Jahrhunderts geht hervor, dass Most auf der Schwäbischen Alb in dieser Zeit zu einem der wichtigsten Getränke zählte. Dort heißt es: „Zweites Frühstück Most und Brot, Abendessen Brotsuppe, Kartoffeln und Milch; in dieser Weise nähren sich alle Kategorien der hiesigen Bevölkerung, bloß haben die Reichen mehr Fleisch. In manchen Häusern wird neben Most auch ein wenig Branntwein verabreicht. Bier wird bloß sonntags im Wirtshaus auf eigene Kosten getrunken.
Getränke: täglich 2 Liter Most, in der Ernte 4 Liter für männliche Arbeiter, weibliche die Hälfte. Frauen und Kinder trinken nur wenig Most, Branntwein gar nicht.“ (Heinrich Stolch: Nellingen, 600 Jahre Marktgerechtigkeit. Ein Heimatbuch).
(Quelle:Wikipedia)